Neben Spionage, Sabotage und Hackerangriffen auf Computernetze gehören gezielte Methoden der Desinformation und Manipulation schon seit langem zum festen Repertoire des Kremls im hybriden Kampf gegen den „Westen“. Von der „schmutzigen Bombe“ oder tödlichen Erregern wie Cholera und Milzbrand, die mit Hilfe der USA und Deutschland gezüchtet und genetisch modifiziert für den Kampf gegen Russland eingesetzt werden, ist beispielsweise die Rede. Das Ziel besteht vor allem darin, bei den Menschen Angst zu erzeugen, Gefühle von Ohnmacht und Ausweglosigkeit zu verstärken und so die Gesellschaft zu destabilisieren.
Es fällt oft nicht leicht, diese Strategien und hybriden Attacken in ihrem Bedrohungsgehalt richtig einzuschätzen und adäquat zu bekämpfen. Analysen und Studien über die Arbeitsweisen russischer Auslandsmedien können hier Orientierung schaffen. Die Osteuropahistorikerin Susanne Spahn befasst sich seit Jahren mit russischen Medien in Deutschland; der langjährige Regionalbüroleiter der Deutschen Presse Agentur für Südosteuropa, Thomas Brey, hat sich mit der Wirkungsweise von russischen Medien auf dem Balkan beschäftigt, wo sie im Unterschied zu Deutschland auf noch weit offenere Ohren stoßen.
Die Veranstaltung thematisiert Vorgehens- und Wirkungsweisen russischer Propaganda in zwei unterschiedlichen Regionen sowie Strategien der Gegenwehr.